Sie kommen aus Syrien, Afghanistan und anderen Ländern. Völlig treffen sie in der Nacht zum Sonntag auf dem Hauptbahnhof ein. Und werden von vielen Frankfurtern begeistert begrüßt. Zu schrecklich waren in den vergangenen Tagen die Nachrichten und Bilder. Mehrere tausend geflüchtete Menschen saßen in Ungarn fest, durften trotz Fahrkarte nicht in Züge nach Österreich einsteigen. Aber am Samstag gaben die Behörden nach, ließen die Flüchtlinge ausreisen. Am Nachmittag ist klar, dass auch viele über Frankfurt reisen. Über Twitter und Facebook rufen einzelne Menschen auf, Obst, Getränke und andere Hilfen zum Bahnhof zu bringen. Am frühen Abend kommen die ersten zusammen:

Und dann werden es immer mehr, die helfen und die Flüchtlinge begrüßen wollen. Nichts ist organisiert, es gibt keinerlei Leitung. Die ist aber auch nicht nötig, weil alle von einem gemeinsamen Geist getragen sind. Und so werden viele Plastiktüten herbeigeschafft, alles wird in handliche Portionen gepackt, um Obst, Kekse und Getränke den ankommenden Menschen schnell in die Hand geben zu können:

Ein erster Zug kommt kurz nach 22 Uhr an, mit 50 Flüchtlingen, von denen die meisten weiter fahren in Richtung Dortmund. Nur Reema steigt mit ihrer Familie aus, mit ihrem acht Monate alten Sohn auf dem Arm. Die junge Syrerin wird von ihrem Schwager abgeholt, der in Wetzlar lebt. Sie ist völlig fertig, sagt aber noch wie toll sie den Empfang findet. Sie bittet um eine Jacke für den Kleinen, die auch gleich herbeigebracht wird. Dann kommt nach Mitternacht ein zweiter Zug mit sehr viel mehr Flüchtlingen. Die Helfer bilden für sie ein Spalier, damit es kein Gedränge gibt. Die Menschen werden zu einem Sonderzug geleitet, in den auch die ganzen Tüten gebracht werden. Noch in der Nacht geht es für die meisten weiter, Richtung Dortmund und nach Ingelheim, zu dort gelegenen Unterkünften. Die in Frankfurt bleiben, sollen in Neu-Isenburg ein erstes Dach über dem Kopf finden.

 

 

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