Der Dornbusch in Frankfurt war bis weit ins 19. Jahrhundert hinein bestes Ackerland, bewirtschaftet von großen Höfen wie dem Bertramshof oder dem Kühhornshof. Der Name stammt wohl von einer alten Gemarkungsgrenze, vorher war die Gegend als Diebsgrund bekannt - so weit draußen vor der Stadt war die Gegend dem Frankfurter Bürger schon nicht mehr ganz geheuer.
Die heutige Besiedlung entstand erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts - das Dorf Bornheim wurde 1877 eingemeindet, Ginnheim, Eckenheim und Eschersheim folgten 1910. Unter Oberbürgermeister Franz Adickes wurden um die Jahrhundertwende die ersten Häuser entlang der Eschersheimer Landstraße gebaut, und im "Dichterviertel" zogen die ersten Frankfurter Prominenten ein. Heute leben in dem 232,5 Hektar großen Stadtteil rund 18.000 Einwohner.
Kleine Geschichte der Dornbuschgemeinde:
1929: Gründung der evangelischen Gemeinde im Dornbuschgebiet und Wahl des ersten Kirchenvorstands
1930: Pfarrer Heinenberg wird erster Pfarrer der Gemeinde. Am 30. April wird die Holzkirche an der Eschersheimer Landstraße eingeweiht - sie bekommt keinen Namen und wird nur "Notkirche" genannt.
1934: Ein Teil der Gemeinde trennt sich als Bekennende Kirche von der Gesamtgemeinde ab, die unter den Einfluss des NS-Regimes gerät.
1945: Die "Notkirche" liegt im Sperrgebiet und wird von der US-Armee beschlagnahmt. Mit Pfarrer Fries erhält die Gemeinde einen neuen Pfarrer. Die Gottesdienste
finden in der Gaststätte Hecher statt.
1948: Das ausgebombte Pfarrhaus kann wieder bezogen werden. Hier sind der Kindergarten, das Gemeindebüro und die Pfarrwohnung untergebracht. Gruppen treffen sich in den Kindergartenräumen. Nachmittags kann die "Notkirche" wieder für den Gottesdienst benutzt werden.
1954: Rückgabe der "Notkirche", in der nun wieder vormittags die Gottesdienste stattfinden. Im linken
Seitenanbau ist der Kindergarten untergebracht - im rechten der Gruppenraum und das Gemeindebüro.
1955: Die Dornbuschsiedlung wird bezogen. Die Gemeinde hat rund 10.000 Mitglieder und bekommt eine zweite Pfarrstelle.
1958: Hans Adam schafft das Buntglasfenster der Kirche. Es besteht aus 10.000 einzelnen Glasscheiben und zeigt auf einer Fläche von 125 Quadratmetern den gekreuzigten Christus.
1960: Grundsteinlegung für die neue Dornbuschkirche.
1962: Einweihung der Ev. Dornbuschkirche. Die Gemeinde hat ca. 12.000 Gemeindemitglieder und erhält eine dritte Pfarrstelle.
1967: Einweihung des Gemeindehauses. Nach den Kirchenvorstandswahlen wird ein Gemeindemitglied zum Vorsitzenden des Kirchenvorstandes gewählt.
1973: Die Schwedische Gemeinde erhält ihr erstes Gemeindezentrum im erweiterten Gemeindehaus.
1976: Die alte Holzkirche wird nun vollständig zum Kindergarten umgebaut.
1987: Beim Kirchentag richten Frauengruppen ein Frauenzentrum in Kirche und Gemeinderäumen ein. Mitglieder der Gemeinde betreuen Massenquartiere in 5 Schulen.
Die Zahl der Gemeindemitglieder hat sich wegen Wegzug und Austritten auf etwa 7.000 verringert.
1996: Die Stadtteilzeitung der Gemeinde, Wir am Dornbusch (WAD), erscheint zum ersten Mal.
1996: Für die Neubürger in der von den US-Streitkräften geräumten Platen- und Steubensiedlung wird zusammen mit der katholischen Gemeinde und rund 50 Vereinen ein Begrüßungsfest gestaltet. Etwa 12.000 Menschen nehmen daran teil.
1998: Der. Ev. Regionalverband sowie der Kirchenvorstand beschließen den Umbau der
Dornbuschkirche.
1999: Die Veranstaltungsreihe Forum Dornbusch widmet sich unter dem Motto Tausend Jahre sind vor Dir wie ein Tag dem Anbrechen des neuen Jahrtausends. Künstlerischer Höhepunkt ist das Mysterienspiel Apokalypse Now von Walter J. Hollenweger mit Beteiligung des Kirchenchors unter der Leitung von Esther Thrun-Langenbruch.
2001: Mit einem Eröffnungsgottesdienst, einem Feierabendmahl und einem Nachtcafé beteiligt sich die Dornbuschgemeinde am Evangelischen Kirchentag in Frankfurt. Gemeindemitglieder kümmern sich mit der Organisation von zwei Schlaflagern in Schulen und Privatquartieren um die Unterbringung der Teilnehmer.
2002: Die Dornbuschgemeinde startet ihren Web-Auftritt unter der Adresse dornbuschgemeinde.de
2003: Die Dornbuschgemeinde beginnt mit den Umbauarbeiten für ein kleineres Kirchengebäude. Die Gottesdienste finden meist im Gemeindesaal, einige Male auch in der katholischen Kirche St-Albert statt. Die neu gebaute Eingangswand wird mit einem Richtfest gefeiert. - An der Wahl zum Kirchenvorstand beteiligen sich 10,4 Prozent der wahlberechtigten Gemeindemitglieder. Gewählt werden acht Frauen und sechs Männer.
2004: Das alte Kirchenschiff wird abgerissen - Die Dornbuschgemeinde feiert ihr 75-jähriges Bestehen. - Grundsteinlegung der neuen Kindertagesstätte.
2005: Einweihung der neuen Kirche am Palmsonntag (20.3.) - Einweihung der neuen Orgel mit einem festlichen Konzert
2008: Das Buntglasfenster der Kirchenostwand wird renoviert.