Konfirmation ist Abschluss und Neuanfang. Für 27 Jugendliche ist jetzt die lebendige Zeit einer so noch nicht erfahrenen Gemeinschaft zu Ende gegangen. Abschiede haben ihre eigene Schwere. Aber nun liegt viel Neues vor den jungen Menschen, und das kann ganz leicht sein. Weil die neue Erfahrung dabei ist, die der Gemeinschaft und die eines festen Fundaments, wie es Pfarrerin Annika Marte in den Gottesdiensten zur Konfirmation sagt, eines Fundaments, das unter euren Füßen gebaut ist, an den Wegen, die wir hier gemeinsam gegangen sind, ein Fundament das euch trägt, selbst wenn der Wind des Lebens euch zauselt, was immer wieder passieren wird. Dieses Fundament besteht aus der Zusage Gottes, euch zu begleiten auf euren Wegen - von der Taufe über das Konfirmandenjahr bis zu einem vielfältigen Segen, der manchmal Schwere hat und von Schmerz begleitet ist oder auch so leicht sein kann wie ein warmer Sommerregen. 

Steine waren in besonderer Weise ein Thema der Konfi-Gruppe 2014/15 am Dornbusch. Erst haben blaue und grüne Steine die große Gruppe von 27 Jugendlichen in zwei Konfi-Teilgruppen eingeteilt. Das waren leichte Steine. Dann hat ein Konfi den Stein gespielt, auf den Jakob seinen Kopf zum Schlafen legt und zu träumen beginnt. Wie gut, wenn die Stimme Gottes ein Echo in unserer Welt hat, sagt Annika Marte. Und es war so schön, euch zu sehen, lebendige Steine. Die Jugendlichen haben sich auf ihrem gemeinsamen Weg auch an die schweren Steine herangewagt, haben ein Bestattungsinstitut besucht und eine Familie getroffen, die aus Afrika geflohen ist. Ihr habt es als Gruppe geschafft, auch an diesen schweren Steinen, den großen Brocken, nicht einfach vorbeizugehen. In eurer Gruppe war das möglich, auch das ganz schwere Unfassbare miteinander auszuhalten, dass ein Mädchen, das so alt ist wie ihr, nicht mehr leben will. Die Pfarrerin erinnert da an die Klagemauer in Jerusalem, die aus Steinen besteht, in denen Menschen ihre Klagen stecken, vielleicht auch ihre auf Erden unerfüllte Sehnsucht. Die von Jakob geträumte Himmelsleiter öffnet sich in beide Richtungen. Gott bleibe nicht oben auf der Leiter stehen, sondern sei zuerst mit seinen Engeln und dann mit seinem Sohn auf die Erde gekommen, mitten in unserer Schlamassel hinein, damit wir hier Gott begegnen können. Und mit euch gemeinsam bin ich diesem Gott begegnet, einem Gott, der uns die Augen öffnet für das Schöne im Leben, die Schöpfung. 

Am Samstag sind es 14, am Sonntag 13 Jungen und Mädchen, die kniend den Konfirmationssegen empfangen: Gott sei bei euch im Großwerden und Kleinbleiben.

Nach dem Abendmahl, das von den Jugendlichen in den vollen Reihen der Kirche und des Saals ausgeteilt wird, beantwortet Christiane Zschunke aus der Mitte der Gemeinde eine Frage aus der Konfi-Gruppe: Ja, ihr seid eine kluge Konfi-Gruppe, ihr habt selbst nach Antworten gesucht und manches ist euch klarer geworden. Gottes Segen sei in dieser Konfi-Zeit spürbar geworden. Und sie wünscht den Jugendlichen im Namen des Kirchenvorstands, dass es ihnen immer wieder gelingen möge, der Erdenschwere zu entkommen und dass sich ein Fenster zum Himmel öffnet, damit dein Leben tanzen kann. 

 

 

 

 

 

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