Susanne Goldstern und Ottilie Janik lebten vor 80 Jahren in der Straße Am Dornbusch 3. Jetzt erinnern zwei Stolpersteine an die beiden Frauen und ihr Schicksal:

Susanne und ihre Nichte Ottilie gehörten zu einer jüdischen Familie und waren evangelisch getauft - Susannes Vater Isidor Goldstern (1843 - 1911) war ein zu seiner Zeit bekannter Missionsprediger in Bad Homburg. Aber die rassistische Ideologie des deutschen NS-Regimes bezog auch konvertierte Juden in die Verfolgung ein. Erst verlor Susanna Goldstern, die am 6.2.1883 geboren wurde, ihren Arbeitsplatz als Sekretärin bei einer Baufirma. Dann wurde sie im Juli 1936 gezwungen, vom Dornbusch wegzuziehen, zunächst in die Friedrichstraße ins Westend. Von dort wurde sie am 29. Mai 1942 in ein Vernichtungslager deportiert, ihr genaues Schicksal ist unbekannt. 

Ottilie Janiks Mutter Amalie war gehörlos. Auch Ottilie, geboren am 17.6.1903, wurde als behindert oder psychisch krank eingestuft. Sie kam so im Alter von 28 Jahren im September 1931 in die Landesheilanstalt Eichberg im Rheingau. Von dort wurde sie am 20. Januar 1941 in die Tötungsanstalt Hadamar gebracht und dort vermutlich am gleichen Tag in einer Gaskammer ermordet. Am 30. Januar 1941 wurde sie auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt beigesetzt.

Die Patenschaft für die beiden Stolpersteine übernahmen die Evangelischen Frauen im Stadtverband Frankfurt.

Im Stadtteil Dornbusch erinnern jetzt 32 Stolpersteine an 14 Orten an Menschen, die im NS-Regime verschleppt, misshandelt und meistens umgebracht wurden. Diese Karte zeigt ihre letzten selbst gewählten Wohnorte:

 

 

 

 

Breadcrumbs