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"Singen beginnt mit dem Selbstverständlichsten, mit dem Ein-und Ausatmen, das in uns zum Klang wird." Im Gottesdienst zum Sonntag Kantate hat Prädikantin Sabine Kistner dabei nicht nur den Chor angeschaut, sondern unser aller Leben. "Es ist das Einstimmen in Gott, der uns umgibt wie die Luft zum Atmen, zum Leben." Daher gebe es auch keine Religion ohne Lieder, ohne Musik, Rhythmen und Klang.

Den richtigen Rhythmus dazu hatte der Chor drauf, mit der 1999 komponierten Jazz-Motette Jubilate von Johannes Matthias Michel, in etlichen Wochen einstudiert von Brigitte Müller: 

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Im Singen werde der Seele eine hörbare Gestalt verliehen, zitierte die Prädikantin den Kirchentagsmitgestalter Hans-Jürgen Hufeisen. Die Seele werde so zum Instrument und vermittle "die Ahnung von Freiheit, die in der Liebe beginnt, die Grenzen außer Kraft setzt". Aber auch "das Wissen um Versöhnung - des Menschen mit Gott, des Menschen mit dem Menschen, des Menschen mit der Schöpfung, ja, das Wissen um die Versöhnung von Leben und Tod".

Sabine Kistner sagte in ihrer Predigt, sie habe es sich angewöhnt jeden Morgen einen Psalm zu sprechen. "Wenn es mir gelingt, ihn in der Weise der Benediktinerinnen zu singen, merke ich förmlich, wie sich etwas in mir löst, etwas frei wird, was ich noch eine ganze Weile am Tag spüren kann

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