Alle sechs Jahre wählt die Dornbuschgemeinde einen neuen Kirchenvorstand. In diesem Jahr ist es wieder soweit, am 26. April. Die 14 gewählten Mitglieder treffen zusammen mit den Pfarrerinnen alle wesentlichen Entscheidungen in der Gemeinde.

Am kommenden Sonntag (18. Januar) stellen sich die bisher bekannten Kandidatinnen und Kandidaten vor, auf einer Gemeindeversammlung im Anschluss an den 10-Uhr-Gottesdienst. 

Die meisten bisherigen Mitglieder kandidieren wieder für den künftigen Kirchenvorstand. Es gibt aber auch neue Bewerber. Und weitere sind willkommen, auch ganz spontan auf der Gemeindeversammlung. Weil für eine lebendige Weiterentwicklung möglichst viele gebraucht werden, die mitmachen, mit ihren jeweiligen Möglichkeiten. Und am Anfang vielleicht einfach nur Fragen stellen, solche wie

  • Was ist Kirche für uns? Eines von vielen beliebigen Angeboten für geselliges Beisammensein oder ein Ort, um gehalten im christlichen Glauben ein anderes Miteinander auszuprobieren - solidarisch, unbürokratisch, frei von Leistungsdruck und hierarchischem Denken?

  • Wie können wir an diesem Ort Raum schaffen für persönliche Begeisterung? Uns von anderen anstecken lassen und auf andere ansteckend wirken? Dass Gemeinde kein kleiner Kreis ist, sondern immer wieder neue Gesichter auftauchen und viele Menschen mitmachen. Dass Vertrauen immer größer ist als Misstrauen. 

  • Wie überwinden wir Ängste, damit wir freier leben können? Etwa die Sorge, dass offene Türen in der Gemeinde stets lautes Durcheinander zur Folge haben und spielende Kinder schnell etwas kaputt machen. Oder dass müßig verweilende Menschen auf einem Mäuerchen vor der Kirche stören könnten.

  • Wie können wir uns als Gemeinde beistehen? Wie wünschen sich Kinder und Jugendliche das Zusammensein, worunter leiden Berufstätige und was fehlt unseren Schwestern und Brüdern im Altenpflegeheim im Grünhof?

  • Wie wollen wir als Christen in diesem Stadtteil leben und ihn mitgestalten? Was können wir tun, um Begegnungen auf Straßen und Plätzen zu fördern? 

Vielleicht wächst ja aus vielfältigen Antworten auf solche und andere Fragen ein Aufbruch in Richtung Basisgemeinde, in der sich viele zuhause fühlen. Das ist zu idealistisch gedacht? Wo soll Idealismus denn einen Platz finden, wenn nicht in der Kirche, im Vertrauen auf Gottes Tun?! Skeptischer Realismus lässt alles beim Alten, bleibt im Verwalten stehen.

Wie geht das jetzt weiter mit dieser Kirchenvorstandswahl? Das ist in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) genau geregelt. Der Benennungsausschuss des Kirchenvorstands stellt auf der Gemeindeversammlung zunächst einen vorläufigen Wahlvorschlag vor. 

Die Versammlung am kommenden Sonntag nach dem Gottesdienst kann weitere Kandidaten aufstellen, den vorläufigen Wahlvorschlag in geheimer Abstimmung mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen ergänzen. Auch nach der Gemeindeversammlung kann der Wahlvorschlag durch den Benennungsausschuss weiter ergänzt werden. Bis zum 15. Februar wird der endgültige Wahlvorschlag veröffentlicht. Für einen Kirchenvorstand mit 14 Mitgliedern müssen mindestens 18 Gemeindemitglieder kandidieren. Gewählt wird am 26. April. Erneuerung könnte bereits dann beginnen, wenn einfach mehr mitmachen - bei der letzten Wahl im Jahr 2009 waren es nur 13,3 Prozent.

 

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