Worte, Bilder und Klänge suchen Antworten auf eine große Frage: Wie sieht es wohl im Himmel aus? Solche Betrachtungen könnten niemals eindimensional sein und auch nicht logisch und klar strukturiert, sagt Pfarrerin Annika Marte in der Einführung ihrer Predigt, die zu einem Rundgang durch eine Himmelsausstellung einlädt, erstellt von den Konfirmanden und Konfirmandinnen. Diese Betrachtung ist bunt und vielfältig und auch lebendig. Daher sind ja vielleicht diejenigen Menschen der Antwort näher, die sich als Kinder und Jugendliche noch oder als alte Menschen wieder von den Zwängen der Erwachsenenwelt mit ihren strikten Vorgaben und Erwartungen frei halten können.  

So haben die Konfis nun gefühlt und gedacht und gewerkelt und gefragt, wie es wohl im Himmel aussieht, was wir uns dort vorstellen und was wir uns dort wünschen und vielleicht auch, was hier fehlt. Und dabei geht es gar nicht darum, so fügt Annika Marte hinzu, uns hier wegzuwünschen, sondern es geht um die Frage: Woher schöpfen wir Hoffnung und Zuversicht? Gerade auch für unser Leben in der schwierigen Zeit. Also um Antworten auch auf die Frage in Psalm 42: Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Immer wieder fragen wir uns das, sagt die Pfarrerin in ihrem Eingangsgebet. Jetzt in diesen grauen Novembertagen vielleicht mehr als sonst. 

Die Antworten auf die Frage nach dem Himmel sind Bilder und gestaltete Räume, die oft eine Sehnsucht nach Geborgenheit zum Ausdruck bringen. Eine Hoffnung, die auch in den c-Moll-Klängen des Lieds Noch ehe die Sonne am Himmel stand zum Ausdruck kommt, mit dem Kehrvers: Du bist Gott, unser Gott, die Zuflucht für und für. Dir leben wir, dir sterben wir. Wir gehen von dir zu dir. Und Bild-Betrachtungen zu Texten wie denen, in denen der Prophet Ezechiel (Hesekiel) sieht, wie ausgetrocknete Gebeine wieder lebendig und mit Geist erfüllt werden. Oder der Vision aus Offenbarung 21, dass Gott bei den Menschen wohnt und bei ihnen bleiben wird. Die Jugendlichen entwickeln auch ihre eigenen Texte, die den Himmel als Ort unserer Fantasie und Hoffnung beschreiben, voller Liebe und Wiedersehensfreude. Als einen Ort, von dem Menschen so viele Vorstellungen haben, wie sie selbst verschieden sind. Doch eins ist sicher, sagt Marlena, im Himmel hören alle Tränen auf zu fließen.

Zum Schluss des Predigt-Rundgangs durch die Ausstellung im Kirchenraum trägt Annika Marte noch eine Geschichte von Arno Geiger über dessen dementen Vater vor, der immer wieder sagt, dass er zuhause erwartet werde - obwohl er sich doch an diesem Ort befindet. Aber er meinte damit einen Ort, an dem Geborgenheit möglich sein würde, jenseits der Krankheit, wo sich eine Tür zu neuem Leben öffnet. Diesen Ort des Trostes nannte der Vater Zuhause, der Gläubige nennt ihn Himmelreich. 

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