Jahreswende, Schwellenzeit, Zeit des Übergangs.

2013 hat uns auf schöne Wege geführt, kannte aber auch etliche Umwege. Diese sollen wohl manchmal sein, weil es nicht nur aufs Ziel, sondern auch auf die Erfahrungen unterwegs ankommt. Und 2014?

Es liegt einfach nur da. Neu. Unbeschrieben. Offen, sagt Pfarrerin Annika Marte im Jahresschlussgottesdienst am Dornbusch. Aber es gibt schon mal eine Jahreslosung: Gott nahe zu sein, ist mein Glück. Wie und wo soll das sein? Wie können wir ihn spüren, wo ist Gott fühlbar? Der Predigttext im 2. Buch Mose 13, 20-22 erzählt, wie Gott dem Volk Israel nahe ist, in einer kritischen Übergangszeit beim Auszug aus Ägypten: Tagsüber ist er in einer Wolkensäule, nachts in einer Feuersäule bei den Menschen. 

Was ist das für ein Begleiter, der da als Wolken- und Feuersäule mitgeht? Die Predigerin gibt Anstöße fürs eigene Hinspüren: Das ist kein Gott, der weit weg und unberührbar im Himmel bleibt. Das ist ein Gott, der sich in der Nähe bewegt, ein Gott, der so durchlässig, so wenig greifbar erscheint wie die Wolken, so leicht und so wandelbar. Ein Gott aber auch so hell und warm wie Feuer. Das ist kein statischer Gott, der uns da begegnet. Und die Nähe Gottes kann niemals ein Zustand sein, sie wandelt sich, weil Gott sich wandelt. Aber immer mitgeht. 

So werde es auch möglich, in der Nähe Gottes getrost den Weg in ein neues Jahr zu gehen. Gott begegne den Menschen in Worten, in Bildern und im Abendmahl. Fühlbar will er uns nahe sein. 

Vielleicht ist das nur manchmal erfahrbar, in besonderen Augenblicken. So nehmen die Fürbitten des Gottesdienstes auch diejenigen in den Blick, die aus Angst vor Umwegen niemals losgehen, und diejenigen, die sich von Gott, voneinander, von sich selbst entfernt haben: Entzünde in ihnen, in uns, die Sehnsucht, das Verlangen, die Lust und das Glück, dir nahe zu sein!

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