Begegnungen in der Dornbusch-Kita: Hier kommen 123 Kinder aus 30 Nationen zusammen, Kinder aus unterschiedlichen Kulturen und mit verschiedenen Religionen ihrer Eltern. "Sie haben es manchmal einfacher als Erwachsene, sich da einzufinden", sagt Angela Maaß, die zum 1. September die Leitung der Kita übernommen hat. Am kommenden Sonntag (20. Oktober, 10.00 Uhr) steht die Arbeit der Kita im Blickpunkt eines Gottesdienstes, wenn die bisherige Leiterin Karin Krieg nach 45 Jahren Dienst in der Dornbuschgemeinde verabschiedet wird.

Die interkulturelle Erziehung sei eine ganz wichtige Aufgabe, sagt Angela Maaß, die schon seit 23 Jahren Erzieherin am Dornbusch ist. Die Begegnungen mit ganz unterschiedlichen Traditionen gehören daher zum Alltag am Grünhof: "In dieser Woche haben wir das islamische Opferfest besprochen, davor das Erntedankfest. Da finden ganz interessante Gespräche statt zwischen den Kindern: Die einen sagen, dass sie in der Kirche waren, die anderen erzählen von ihrem Besuch in der Moschee. Sie tauschen sich aus, welche Vorstellungen sie von Gott haben. Da zuzuhören und zu lernen, ist sehr spannend."

Was ist das zentrale pädagogische Konzept des evangelischen Kindergartens? "Dass sich jedes Kind angenommen und wohl bei uns fühlt", antwortet Angela Maaß. "Freude und Spaß sind wichtig. Aber auch die anderen Gefühle sollen ihr Recht haben. Dass auch Weinen seinen Platz haben darf, auch mal Schreien und Wut. Wir sind da, trösten und helfen." Wichtig ist Bewegung. Beim Turnen im Saal oder draußen im Freien. Die Schlaufüchse, das sind die Vorschulkinder, gehen einmal in der Woche in den Stadtwald, erkunden die Veränderungen in der Natur, den Wechsel der Jahreszeiten.

Mit der Übernahme der Leitung hat sich Angela Maaß vorgenommen, die Beziehungen zur Gemeinde lebendiger zu gestalten als bisher. So überlegt sie sich, mit Kindergruppen gemeinsam in die Kirche zu gehen. "Das werden wir noch mit den Eltern besprechen, damit keine religiösen Gefühle von Familien anderer Religionen verletzt werden."

Die sechs Gruppen, darunter eine Gruppe von Hortkindern bis zum 4. Schuljahr, werden von 19 Erzieherinnen und Erziehern betreut - von ihnen hat etwa ein Drittel eine Vollzeitstelle. "Wir könnten schon mehr Mitarbeiter gebrauchen", sagt Angela Maaß. Manchmal müssen pro Woche 80 bis 100 Stunden ausgeglichen werden. Zurzeit geht das ganz gut, studentische Aushilfen und Praktikanten helfen mit in der Kita - und freuen sich, in der gemeinsam verbrachten Zeit auch von den Kindern zu lernen.

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