Erntedank am Dornbusch: Der Altar ist voller Früchte, und die Kirche ist auch voll - mit vielen kleinen, mittleren und großen Menschen. So begrüßt Lektorin Christiane Zschunke die Gemeinde, unter ihnen zwei Tauffamilien mit drei Taufkindern und Angehörigen, die zum Teil weit gereist sind, aus Hamburg und Stuttgart. Sie sehen eine gespielte Geschichte von einer Familie fleißiger Feldmäuse, die Vorräte für den Winter sammeln: Körner, Nüsse, Beeren und Stroh. Nur Maus Frederik scheint nicht zu arbeiten und bekommt denn auch gleich Vorwürfe zu hören. Er antwortet: "Aber ich arbeite doch! Ich sammle Sonnenstrahlen für die kalten, dunklen Wintertage!" Und außerdem sammelt er auch noch Worte und Farben und Töne, er sammelt die Schönheit des Sommers, seine Wärme und die Poesie der Worte, wie Pfarrerin Annika Marte in ihrer Predigt ausführt. Und er teilt sie mit anderen.

In unserem Arbeiten sind wir auch akribische Sammler, legen fleißig Vorräte an materiellen Gütern an, immer in der Sorge, es könnte am Ende nicht genug sein. Aber was wirklich wichtig ist, fehlt uns oft in den dunklen Tagen - etwa "Mut und Hoffnung für den Stummen, der schweigt und nur das tut, was man ihm sagt, der seine Wut verbirgt aus Angst", wie es die Feldmäuse in ihrem Lied gesungen haben. Und das, was der Predigttext aus Matthäus 6, 19-23 meint: Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel. Solche Schätze heißen am Sonntag in der Dornbuschkirche Nova Emilia, Lasse Ferdinand und Henri Konstantin, die ihre Taufe empfangen. Denn Kinder schenken heilsame Unterbrechung im Emsigsein, gerade dann, wenn sie laut sind, mit ihrem So-Sein verstören und nicht aufs Morgen und Übermorgen schauen, sondern ganz in der Gegenwart leben.

Im lebendigen Gottesdienstgeschehen sind auch bereits konfirmierte Konfis gegenwärtig: Anna, Bentje, Jonas, Lisa, Maja und Melina haben Brot gebacken für den Erntedank-Altar. Und die neuen Konfis haben Psalm 104 gemalt: mit vier Bildern, die das Leben zu Beginn der dunklen Jahreszeit hell machen: Licht ist dein Kleid, das du anhast.

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