Sonntagmorgen, kurz vor 10 Uhr. In den Gärten rund um die Kirche der Dornbuschgemeinde singen Amseln und Kohlmeisen. Ein Auto fährt vorbei. Auf die lange Bank vor der Kirche setzt sich eine Frau, genießt die Sonnenstrahlen vor dem Gottesdienstbesuch. In der Ferne fangen die Glocken der Nazarethgemeinde in Eckenheim zu läuten an.

Nach einer Weile kann man im frei stehenden Turm der Dornbuschkirche ein leises Ächzen hören. Die Mechanik des Glockenstuhls wird in Bewegung gebracht. Und gleich darauf ist der erste Klang zu hören, der tiefe Grundton des Geläuts erfüllt den Frühlingsmorgen am Dornbusch.

Die kleineren Glocken fallen ein und steuern höhere Töne bei. Mal läuten die Glocken versetzt, dann schwingen sie wieder im Einklang und verbinden sich. Das laute Geläut macht den Stadtteil still. Kein Autoverkehr ist mehr zu hören.

Für fünf Minuten verharrt der Dornbusch im Sonntagsfrieden. Schließlich die letzten Schläge, der Klang verhallt. In der Kirche setzt die Orgel ein. Und im Garten ist die Amsel wieder zu hören. Sonntag am Dornbusch.   

Hier eine Aufnahme des Geläuts. (Zum Abspielen auf den Pfeil klicken.)

Das Geläut besteht aus fünf Glocken, denen jeweils eine Botschaft zugeordnet ist:

Des - Er ist unser Friede!
F - O Land, Land, Land höre des Herrn Wort!
As - Ehre sei Gott in der Höhe!
B - Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit!
C - Herr, lehre uns beten! 

Vor Gottesdiensten werden die vier Glocken F, As, B und C geläutet. Gegossen wurden die Glocken 1961 von der Glockengießerei der Familie Rincker in Sinn im Dillkreis, die seit 1590 Glocken gießt und damit die älteste noch bestehende Gießerei in Deutschland ist. 

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