Immer wieder hören wir in den Nachrichten von zurückgehenden Mitgliederzahlen bei den beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland. Die Zahlen sind alarmierend: Die Einnahmen aus Kirchensteuern sinken, die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel gehen zurück und führen zu spürbaren Einschränkungen, die auch wir als Gemeinde immer wieder erfahren müssen.

Wie kann sie aussehen, die Zukunft der Kirche?

Verlieren die christlichen Kirchen mit den zurückgehenden Mitgliederzahlen künftig ihren Einfluss in Politik und Gesellschaft?

Welchen Stellenwert hat der klassische Sonntagsgottesdienst oder das Engagement in einer Gemeinde neben Familie, Beruf und Freizeit, wenn sich das gesellschaftliche Leben verändert? Kann und muss sich Kirche mitverändern? Und wie soll das geschehen? Auf Kosten der Gemeinden vor Ort, die zunehmend zusammengelegt werden? Gibt es dazu Alternativen und welche sind das?

In diesem Corona - Jahr 2020 schwappte eine große Welle der Kreativität durch die Gemeinden. Eine Vielzahl von Online - Angeboten entstand, Gottesdienste wurden im Web oder in den sozialen Medien übertragen, Konfis hatten Spaß daran, ihren Gottesdienst online zu veröffentlichen, und Familienangehörige und Freunde konnten ihn weltweit mitfeiern. Werden solche Angebote weiter genutzt und ausgebaut? Welche Inhalte können solche Online-Formate transportieren? Klar ist: Wie auch immer ein Beitrag veröffentlicht wird, er ist nur so gut, wie sein Inhalt. Sind Online-Formate oder Angebote über Twitter, Facebook und Instagram also eine Alternative, eine Ergänzung und wer wird sie nutzen?

Es gibt viele Fragen um die Zukunft der Kirche!

Die Synode der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) hat im 2017 eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die ihnen nachgehen sollte. Das Ergebnis wird nun unter dem Titel

"Kirche auf gutem Grund - Elf Leitsätze für eine aufgeschlossene Kirche"

vorgestellt.

Wir alle sind eingeladen, uns eine Meinung zu diesem Thema zu bilden, mitzudiskutieren (z.B. unter #KircheMorgen) oder Anregungen zu schicken an info(at)ekd.de.

Denn es ist ein diskussionswürdiges Papier und die Auseinandersetzung mit den entwickelten Leitsätzen - aber vor allem den zugrundeliegenden Fragestellungen - ist von großer Wichtigkeit, auch für uns als Gemeinde vor Ort.

 (Silke Schmidt)

 

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